Mit diesen Worten begrüßte uns am Donnerstag in Warschau Nigel Kennedy!
Ein grandioses Konzert, zu dem Konstantin und ich einfach mal auf gut Glück hingegangen sind - ohne Tickets!
Die waren nämlich schon sämtlich ausverkauft, als wir letztes Wochenende beschlossen haben, dass man sich Nigel Kennedy mit Jarek Śmiętana (das bedeutet übrigens "Sahne") und Band wie sie Jimi Hendrix spielen eigentlich nicht entgehen lassen kann!
Aber genial wie wir sind, haben wir es geschafft, früh genug da zu sein und genug Geld dabei zu haben, um noch an der Abendkasse zwei Tickets erstehen zu können.
Da ich vorher Sprachkurs hatte (den ich extra früher verlassen habe) war ich nachmittags nicht zuhause und hatte noch alle meine "Arbeitsutensilien" dabei, sprich:
Einen wunderschönen grünen Rucksack voller Möchtegern-Tupperdosen und Schraubgläsern und Besteck. Das war an sich kein Problem, den habe ich an der Garderobe abgegeben... nur meine Gabel und mein Messer durfte ich nicht mit reinnehmen, die musste ich am Eingang abgeben. Konnte sie aber am Ende wieder abholen.
Allerdings fand ich es schon ein lustiges Gefühl, ein Schildchen mit einer Nummer für einen Briefumschlag zu bekommen, in dem ich ein Set billiges Bleckbesteck untergebracht habe und am Ende des Komzertes mit eben dieser Nummer eben dieses Besteck-Umschlag wieder abzuholen!
Zurück zum Konzert.
Fantastisch!
Nach der ersten Stunde verkündete Nigel Kennedy in einem netten Polnisch-Englisch-Mix "Osiem Minut Piwo-Break!", also 8 Minuten Bierpause.
30 Minuten später kehrte die Band auf die Bühne zurück.
Konstantin und ich haben noch so eine halbe bis ganze weitere Stunde Musik erwartet.
Nach dem ersten Lied nach der Pause sagte Nigel dann auch, es gäbe nur noch ein Lied.
Das aber, so sagte er, dauere ewig.
Und dann haben sie losgelegt und noch zwei Stunden gespielt, und zwar tatsächlich ohne Pause, irgendwer hat immer gespielt!
Aber wie - ich bin immer noch ganz hin und weg : )
Außerdem war am Montag die große Purim Party hier in Warschau.
Purim ist das Jüdische Fest, bei dem gefeiert wird, wie Königin Esther die persichen Juden vor dem bösen Haman gerettet hat. (wer die Geschichte genauer hören will, der durchforste bitte das Internet, ich bin da zu faul für...)
Jedenfalls gilt es als der "Jüdische Karneval", es wird sich verkleidet, in der Synagoge wird das Buich Esther gelesen und immer wenn der Name "Haman" vorkommt, jede Menge Krach gemacht.
Anschließend wird jede Menge gegessen und getrunken, und zwar am Besten so lange und so viel, bis man zwischen Gut und Böse, zwischen Mordechai und Haman nicht mehr unterscheiden kann.
Agnieszka und ich haben Sonntag Abend Hamantaschen gebacken, die typische Purim-Nascherei!
Wir haben zwar einen erbitterten Kampf gegen die Mehlmenge und einen sehr seeehr seeeeeeehr klebrigen Keksteig geführt, aber am Ende hatten wir viele Kekse mit Mohn- Pflaumen- und Dattelfüllung, die dann der Tradition gemäß größtenteils an Freunde und Bekannte verteilt wurden : )
Die Jüdische Gemeinde in Warschau ließ ihre Purim Party im Obiek Znaleziony, einem Warschauer Club, stattfinden und wir waren mit dabei!
(Leider hab ich nicht so viele Fotos gemacht... : ( )

Alex hatte sich als Frau verkleidet, mit blonder Perücke, Plastikbrüsten und sogar mit High Heels!
Ich bin schwer beeindruckt, er hat echt lange damit ausgehalten, länger, als ich ihm zugetraut hatte und auch länger, als ich damit ausgehalten hätte!
Aber ich glaube, er hat sehr gelitten.
Doch er wurde auch würdig dafür entschädigt, Alex hat nämlich nicht nur großen Beifall bei seiner Karaoke-Version von "Like a Virgin" bekommen, sondern auch den Preis für das beste Kostüm gewonnen!
Mein Kostüm war da etwas dezenter, ich hatte eine nette pinke Lockenperrücke und pinke Flügelchen und war somit ein Schmetterling!
Aber lasst euch gesagt sein, Flügel - und seien sie noch so klein - sind sowohl in der Tram als auch auf einer vollen Party einfach eine sehr unökomomische Verkleidung!
Egal, was man macht, wohin man geht oder wo man steht - man ist immer im Weg und immer bleiben irgendwelche Leute an den Flügeln hängen!
Sehr anstrengend...
(Agata und ich)
(Alex und der Rabbi)
Aber auch andere Verkleidungen waren sehr nett - so war der Rabbi zB in der Synagoge als Bäs verkleidet, in so einem hellbraunen "Samtpyjama" mit Tatzen und Öhrchen-Kapuze - er hatte verblüffende Ähnlichkeit mit Yogi-Bär!
Was sonst?
Ich bin immer noch ein bisschen krank, ich huste so vor mich hin!
Aber langsam wirds besser und langsam wirds Frühling und bald bald bin ich ganz ganz ganz viel unterwegs, Urlaub, juhuuuu!!!
So und hier der Rest der Purim-Fotos:
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Purim |
Ah, sieht aus, als hättet auch ihr ein nettes Konzert gehabt... wenn auch ohne Eddie. Eine gute Besserung oder, noch besser, gleich vollständige Genesung sei dir gewünscht.
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